Der Firmensitz von Schaeffler in Herzogenaurach.
Bildrechte: BR/Leon Baatz

Die anstehende Fusion mit dem Autozulieferer Vitesco drückt bei Schaeffler auf die Bilanz.

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Schaeffler: Arbeitsplätze durch Fusion mit Vitesco in Gefahr?

Bei der Jahrespressekonferenz ging es bei Schaeffler in erster Linie um die Fusion mit Vitesco. Durch die will das Unternehmen in die Super-Liga der Automobilzulieferer aufsteigen – doch dadurch könnten auch Stellen gestrichen werden.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Schaeffler bereitet sich auf die anstehende Fusion mit dem Regensburger Autozulieferer Vitesco vor. Wegen der schließt das Unternehmen aus Herzogenaurach einen Stellenabbau nicht aus, sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld bei der Jahrespressekonferenz am Dienstag. Wie viele Jobs wegfallen könnten, sei aber noch unklar. Wenn, dann beträfe ein Stellenabbau vorrangig den "Zentralbereich" des Unternehmens, sprich die Verwaltung, erklärte Rosenfeld. Dennoch gelte auch in Zukunft: "Herzogenaurach ist und bleibt unser Hauptstandort." Arbeitsplätze zu streichen sei nicht das Ziel der Fusion. Vielmehr sollen sich beide Unternehmen ergänzen. Synergieeffekte werde es etwa beim Einkauf geben.

Fusion belastet Bilanz für 2023

Die Fusion drückt bei Schaeffler nicht nur auf die Gemüter mancher Mitarbeiter, sondern auch auf die Bilanz für das abgelaufene Jahr. Schaeffler konnte seinen Umsatz währungsbereinigt auf 16,3 Milliarden Euro steigern, gab das Unternehmen bekannt. Das entspricht einem Plus von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der operative Gewinn vor Steuern und Sondereffekten (EBIT) belief sich auf 834 Millionen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das aber einem Minus von 14,4 Prozent. 2022 kamen die Herzogenauracher noch auf ein EBIT von 974 Millionen Euro. Der Überschuss ging von 557 Millionen Euro auf 310 Millionen Euro zurück.

Als Grund dafür nennt Schaeffler vor allem gestiegene Kosten für Sondereffekte wegen der anstehenden Fusion mit Vitesco. Während im Vorjahr hier noch 72 Millionen Euro anfielen, beliefen sich die Sondereffekte im abgelaufenen Jahr auf 353 Millionen Euro. Schaeffler-Vorstandschef Klaus Rosenfeld sieht die Ausgaben aber als gute Investition. Die anstehende Fusion mit Vitesco bringe "signifikante Vorteile", Schaeffler sei "auf dem richtigen Weg". Ohne die Sondereffekte hätten die Herzogenauracher auch beim Ergebnis ein Plus verzeichnet. Gut liefen die Geschäfte der Herzogenauracher im vergangenen Jahr vor allem in der Autobranche und beim Ersatzteilgeschäft. Im Industriegeschäft verzeichnete Schaeffler dagegen einen "marktbedingten Margenrückgang".

Schaeffler will einer der zehn größten Autozulieferer werden

Schaeffler will mit der Übernahme in den Kreis der zehn größten Unternehmen der Branche weltweit aufsteigen. Die Hauptversammlungen beider Unternehmen sollen Ende April der geplanten Fusion zustimmen, kündigte Rosenfeld an. Die Schaeffler-Familienholding IHO und die Schaeffler AG kontrollierten nach einem erfolgreich vollzogenen Übernahmeangebot bereits etwa 89 Prozent der Vitesco-Aktien. Für den erwarteten Fall einer breiten Zustimmung würde bis voraussichtlich Ende des Jahres ein Unternehmen mit 120.000 Mitarbeitern, weltweit 100 Werken und einem Jahresumsatz von 25 Milliarden Euro entstehen.

Mit Informationen von dpa

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